Vegane Rohkosttorten sind ein echtes Dessert-Highlight. Hast Du Lust Deine Gäste zum Beispiel mal mit einem Rohkost-Käsekuchen ganz anderer Art zu überraschen? Hier gebe ich einige Tipps diese selbst herzustellen und kreativ zu dekorieren.
Mein ganzes Leben lang war ich schon immer gerne kreativ und habe auch schon als Kind liebend gern gebastelt, gezeichnet und gemalt. Für mich gibt es nichts Schöneres als darüber nachzudenken, welches Tortenrezept ich als nächstes ausprobieren möchte und wie ich meinen Rohkostkuchen dann letztendlich präsentieren kann.
Dabei machen mir alle Schritte gleichermaßen Spaß: vom Aussuchen der Zutaten über das Probieren und die Zusammenstellung des Rezepts (yummy!) bis zur finalen Dekoration – für mich der eigentlich schönste Part!
Eine vegane Rohkosttorte samt Rezept zu „kreieren“ ist letztendlich relativ einfach, die Herausforderung besteht jedoch in der unendlich scheinenden Vielfalt an Zutaten. Man muss diese auswählen und damit entscheiden, wie der Kuchen schmecken soll. Alle Rezepte sind natürlich frei von Mehl, Zucker, Eiern, Milch sowie Konservierunsgs- oder Farbstoffen.
Bei der Auswahl der Zutaten gibt es somit einiges zu Bedenken: soll die Torte eher fruchtig, nussig oder schokoladig schmecken? Soll das Rezept aus klassischen Zutaten bestehen oder zusätzlich „Superfoods“ wie Lucuma oder Maca hinzufügt werden?
Fragen über Fragen, aber genau deshalb ist es ja so toll eine Torte selber zu entwerfen. Deiner Kreativität und Experimentierfreudigkeit sind keinerlei Grenzen gesetzt.
Equipment
Für dein Hobby benötigst du auch ein paar technische Geräte, die man im Elektrohandel oder online bestellen kann. Ich empfehle auf jeden Fall einen guten und leistungstarken Mixer, z.B Vitamix oder Omniblend zu benutzen, um Nüsse oder härtere Materialien pulverfein zu zerkleinern.
Diese 4 Schritte sollen Dir helfen, vegane Rohkosttorten einfach zu produzieren:
Schritt 1: Wer die Wahl hat, hat die Qual
Folge deinem Herzen: Überlege Dir worauf du am meisten Lust hast, welche Zutat sollte unbedingt mit in Deinem Rohkostkuchen sein? Gestalte dann dein Rezept um genau diese „Zutat“ herum.
Eine wirklich beliebtes Dessert ist z.B. die klassische „Rohkosttorte Schoko“ und somit ist für dieses Rezept roher Kakao als Zutat unverzichtbar!
Schritt 2: Der Tortenboden:
Jede Torte braucht einen stabilen Boden, um nachher auf Deinem Teller glänzen zu können! Auch für den Boden sind Deiner Phantasie keine Grenzen gesetzt. Von der einfachsten Variante bis zur Verwendung von gekeimten Quinoa oder Buchweizen; es gibt vielfältige Kombinationsmöglichkeiten, mit denen Du Dich kreativ ausleben kannst.
Unverzichtbar ist jedoch ein gute Küchenmaschine, welche alle Rohkost-Zutaten bequem und schnell zusammenmixt. Ich habe auch schon Tortenböden mit einem Stabmixer gemacht. Dies ist allerdings aufwendiger und man muss aufpassen, das Gerät nicht zu überhitzen!
Für die Süße des Bodens kann man auf rohe Trockenfrüchte zurückgreifen: Datteln, Feigen, Pflaumen, Maulbeeren und Rosinen sind populär und eignen sich sehr gut.
Des weiteren kommt es darauf an, ob Du Nüsse oder Samen oder sogar beides für Deinen Boden verwenden möchtest.
Das ist natürlich reine Geschmacksache und auch für diejenigen interessant, die eine Nussallergie haben.
Die gängigsten Kombinationen für einen Boden sind Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse, Kokosraspeln, oder gekeimter Buchweizen gemischt mit Trockenfrüchten Deiner Wahl.
Eventuell hast Du schon einmal mit der Herstellung von Energiebällchen experimentiert. Ein Tortenboden ist letztendlich nichts anderes als ein solches im Großformat, eventuell mit etwas dichteren Konsistenz.
Ich arbeite gerne intuitiv, um eine gute Konsistenz für meine Tortenböden zu erzielen. Denn nicht immer sind die Zutaten insbesondere die Trockenfrüchte von gleicher Qualität. Besonders bei Datteln kommt es darauf an, ob diese sehr trocken oder sehr frisch und cremig sind.
Grundsätzlich gilt jedoch zwei Tassen Nüsse in Relation zu einer Tasse Trockenfrüchte und zum Binden eine Tasse Kokosraspeln oder alternativ ein anderes Nuss- oder Samenmehl.
Letztendlich sollte die Masse krümelig sein aber trotzdem gut zusammenhalten, eben nicht zu trocken oder feucht. Übung macht den Meister hier.
Die Masse dann einfach gleichmäßig auf den Boden deiner Springform verteilen und fertig ist der Tortenboden.
Schritt 3: Creme und Füllungen für Rohkosttorten
Ahhhhhhh…..dies ist wohl der schönste Part im Prozess!
Der Creme bedarf eigentlich nur zweierlei Schritte: die Nüsse Deiner Wahl sollten idealerweise am Tag vorher, aber mindestens 3 Stunden vorher eingeweicht werden. Dadurch werden sie weicher und sind somit leichter zu verarbeiten.
Für die meisten meiner Rohkostkuchen benutze ich Cashewnüsse, da diese eine schöne und weiße käsekuchenähnliche Creme erzeugen. Man kann aber auch Macadamianüsse, Walnüsse, Haselnüsse oder jede andere Nussart benutzen.
Für eine Torte mit etwa 26cm Durchmesser benötigt man ungefähr 3 Tassen eingeweichte Nüsse. Als Süßungsmittel kannst Du entweder Agavendicksaft, Kokosblütennektar, Ahornsirup, Datteln oder sehr reife Bananen (die mit den Sommersprossen) verwenden. 1 Tasse „Süße“ reicht mir meistens aus.
Dann werden alle Zutaten in einem Hochleistungsmixer vermengt. Je stärker der Blender desto cremiger die Konsistenz. Der Vitamix TNC5200 ist mein bevorzugter Mixer und erzeugt hier sehr gute Resultate.
Am Ende wird die Nusscreme mit Gewürzen (Vanille, Kardamon, Zimt etc.) verfeinert. Du kannst zusätzlich alle möglichen Pülverchen und Superfoods (Kakao, Lucuma, Maca) dazugeben und 1-2 Tassen Wasser, Nussmilch oder Fruchtsaft (z.B. Limettensaft) hinzugeben, so dass eine Creme entsteht.
Um das ganze dann schnittfest zu bekommen, fehlt am Ende noch ein bisschen rohes Kokosöl oder Kakaobutter. Sobald der Geschmack stimmt, gib eine 3/4 Tasse Kokosöl hinzu. Das sollte die Festigkeit verbessern.
Alternativtipp: Du kannst entweder mehr Avocado und weniger Kokosöl benutzen oder die Nüsse durch frisches weiches Kokosfleisch (von einer jungen grünen Kokosnuss) ersetzen. Das ist dann allerdings etwas teuerer.
Wichtig: Das Öl sollte immer erst am Schluss hinzugegeben werden und flüssig sein. Damit sich das Öl besser mit den anderen Zutaten verbindet, könnte man auch etwas Sonnenblumenlecithin hinzugeben. Habe ich aber bisher noch nicht ausprobiert.
Dann einfach die Creme über Deinen fertigen Rohkost-Nussboden verteilen und für ein paar Stunden ins Gefrierfach oder über Nacht in den Kühlschrank stellen. Fertig! Oder noch nicht ganz: Wenn die Creme fest ist, kommt das Beste!
Schritt 4: Dekoriere Deinen Rohkostkuchen
Hier kannst du wirklich kreativ sein: Kokosraspeln einfärben, essbare Blüten und wilde Kräuter sammeln, rohes Marzipan machen, frische Beeren, Nüsse und Samen verwenden. Es gibt soviele Arten und Ideen deinen „raw food cake“ zu verzieren! Das Auge isst immer mit 😉 – also lass deiner Phantasie freien Lauf und bastele dir ganz Deine Deko!
Rohkosttorten-Rezept: Avocado Key- Lime Pie
Zutaten
Für den Boden:
- 2 Tassen Mandelmehl 1/2 Tasse Kokosflocken
- 1 Teelöffel frische Vanille
- 1/2 Teelöffel Salz
- 12 Datteln
Für die Creme:
- 2 Tassen rohe Cashews (nicht geröstet)
- 1 Avocado
- 3/4 Tasse Limettensaft
- 3/4 Tasse Agavendicksaft
- 2 Teelöffel Kokoswasser
- 1/2 Tasse Kokosöl
- 3 Teelöffel Vanille Extrakt
- 1/4 Teelöffel Salz
Zubereitung Boden:
1. Mixe alle Zutaten in der Küchenmaschine bis ein krümeliger Teig entsteht
2. bedecke den Boden deiner Springform 26cm gleichmäßig mit dem Teig
3. Platziere die Springform in den Kühlschrank solange du die Füllung machst
Zubereitung der Füllung:
1. Mixe alle Zutaten (bis auf das flüssige Kokosöl) idealerweise in einem Vitamix bis eine superfeine zarte Creme entstanden ist.
2. Gebe das Kokosöl zum Schluss hinzu und mixe solange bis es sich komplett in die Creme eingerührt hat.
3. Gieße die Füllung über den Boden und stelle die Torte für 2-3 Stunden in den Gefrierschrank. Eine Torte viele verschiedene Gesichter 😉
Auswahl an veganen Rohkosttorten
„Make a wish to your heart “ Passion fruit cheesecake
Diese herzliche Torte ist mit Passion gemacht und auch noch fruchtig! Passionsfrucht, Vanille, und essbare Blüten – ein Sommernachtstraum oder eine romantische Eistorte unter dem Weihnachtsbaum.
„I do what I love“ roher Schokokuchen
Die perfekte Mischung von Rohkostschokolade & roher Kakoabutter (voller Antioxidantien, Vitamine und Mineralien), Lucuma und Maca (Aphrodisiakum). Weckt all Deine Lebensgeister und schenkt dir Energie und Power für den Tag! Schon nach einem Stück fühlst Du Dich göttlich, denn kein Lebensmittel symbolisiert die Liebe besser als Kakao!
„I love roses“ raw cheesecake
Ein Traum aus dem Orient wie für eine Prinzessin gemacht. Der Boden ist eine edle Mischung aus Pistazie und Kardamom und wird nur noch durch die cremige Torte mit zartem Rosenaroma, weißer Schokolade und Vanille getoppt.
„Strawberry feels Forever“ Shortcake
Immer wieder ein Gaumenschmaus. Vor allem aber in der Erdbeerzeit….frische Erdbeeren mit einem lockeren Mandelboden und Erdbeerswirl für den extra fruchtigen Geschmack ….das ist pretty in pink.
Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Experimentieren. Du kannst Deine Kreationen gerne hier vorstellen.
Ich hoffe diese Anleitung hat Dir gefallen und Dich inspiriert eine Torte einmal selbst zu machen.
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CulinaryDots steht für leckere Rohkosttorten aus Berlin, die Du auch kaufen kannst.
Schreib eine eMail.
neele schramm meint
Einfach traumhaft und inspirierend.
Woraus stellst du die Spritzmasse für deine tollen Blumenkreationen her ?
Neele
Tina meint
Vielen Dank für die tollen Rezepte, Tipps und Bilder.
Besonders die Rosen-Dekoration hat mich verzaubert, da ich auf der Suche nach einer rohköstlichen veganen Tauf-Torte bin.
Allerdings habe ich keine Ahnung, wo ich diese Demo-Röschen her bekomme und – sind sie reine Deko oder auch essbar?
Hoffentlich kommt die ersehnte Antwort noch rechtzeitig
Vielen Dank schon mal vorab!
Liebe Grüße
Tina
Gabriela GASSER meint
Liebe Mädels,
als Gesundheitsberaterin kenne ich die Fragen und Unsicherheiten rund um Zucker-Alternativen.
Ideal ist es, wenn die „Natur-Süße“ möglichst wenig verarbeitet ist. Vollreifes Bio-Obst ist da die erste Wahl.
Echter Bienenhonig ist auch wunderbar. Er wird ja kalt geschleudert. Akazienhonig hat kaum Eigengeschmack und schmeckt daher nicht raus. Bio-Trockenfrüchte gehen auch.
Alle anderen alternativen Zucker-Angebote sind meist zu stark verarbeitet.
Liebe Grüße Gabriela
Isabelle Payne meint
I just love these! I make and decorate cakes for a living, mainly vegan cakes. I will definitely be trying these! Thank you.
Andrea Durina meint
Agavandicksaft enthält viel Fructose, das ist nicht so gut. Ob es ihn roh gibt oder nicht, darüber wird gestritten. Erhitzt ist er jedenfalls ziemlich schädlich. Mit Apfeldicksaft verhält es sich genauso…
Heike König meint
Du bekommst rohen Agavendicksaft von Keimling, im Bioladen oder Reformhaus ist er nicht roh.
Cristina meint
Agavendicksaft ist auch keine Rohkost, da er eingekocht wird. Am besten sind wohl Datteln. Feigen haben sehr viel Koernchen, was nicht jeder mag. Ich verwnede sehr viel Stevia-Pulver. Wie das hergestellt wird, weiss ich nicht. Auch reife Bananen sind ausgezeichnet zum suessen.
Jedenfalls sind deine Torten wunderbar. Man bekommt direkt Lust sich an die Arbeit zumachen. Tolle Seite. Herzlichen Dank fuer die Anregungen.
Elli meint
Klar gibt es rohen Agavendicksaft. Man muss ihn nur im Internet bestellen. Klassisch im Laden bekommt nur den anderen. Und auch Konosblütennektar ist roh. Kokosblütenzucker allerdings nicht.
Guckt mal bitte im Internet ein wenig rum, es gibt diverse Seiten bei denen man diese Produkte in roher Qualität kaufen kann.
Birte meint
Ich bin eben auf deine Seite gestoßen. Die Torten sehen echt verdammt lecker aus 🙂 Ich werde die nächsten Tage auch mal eine Rohkosttorte probieren. Danke für die vielen Anregungen und Tipps.
Culinary.Dots. meint
Vielen Dank Elena. Den besten Vanilleextrakt kann man übrigens selbst machen. Dafür nimmt man 8 frische Vanilleschoten und 2 Messbecher-Tassen Kokosblütennektar. Die Vanilleschoten klein schneiden (1 cm Stücke ) und dann mit dem Nektar im Mixer pürieren. Anschließend in ein dunkles Glasgefäß gießen und im Kühlschrank bis zu 3 Monate aufbewahren.
Anna meint
An und für sich ist Vanilleextrakt aber ungesüßt und besteht nur aus gemahlenen Vanilleschoten oder manchmal wirklich nur aus der Vanille in den Schoten – das merkt man dann am Preis. Du machst Vanillezucker, allerdings ist Kokosblütennektar nicht rohköstlich, wenn er auch in der Rohkostszene interesssanterweise gerne verwendet wird.
Leonie meint
So mache ich es auch!
Schmeckt herrlich!
Allerdings ist der Kuchen dann nicht mehr als rohkostkuchen anzusehen, richtig?! Da kokosblütennektar nicht in rohlostqualität zu haben ist (so wie auch ahornsirup). Beide sind allerdings sehr viel gesünder als Agavendivksaft(meiner Meinung nach).
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen!
Leonie